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EINTHEILUNG DES LANDES. 59 legene Gebiet von Ruben zeitweilig im Besitz, und Gad, weiter
nördlich, besonders aber halb Manasse in Basan konnten sich nur
mit Mühe des Andringens fremder Völker erwehren.

Nach dem Exil verschwinden die alten Stammesunterschiede.
Ein jüdischer Staat (Judäa), zwar von schwankendem Umfange,
bleibt nur im südlichen Theile des Landes bestehen; die Idumäer
(Edom) dringen von S. vor. In die Mitte des Landes waren ku-
thäische
Colonisten geführt worden; aus der Mischung derselben mit
den Resten der früheren Bevölkerung gingen die Samariter hervor.

Nach der Zeit Alexanders des Grossen entstanden griechische
Colonien selbst in Palästina: so Ptolemais (ʿAkka), Pella, Gerasa;
an die Stelle der Midjaniter im Südosten Palästinas traten die Na-
batäer
, ein arabisches Volk.

IV. Zur Zeit Jesu war ganz Nordsyrien römische Provinz unter
dem Namen Syria oder Phoenice. Palästina wird uns von Josephus als
in vier Statthalterschaften (Tetrarchien) eingetheilt geschildert.
Das Ostjordanland führte den Namen Peraea (das jenseitige) im wei-
teren
Sinne; das eigentliche Peraea war die kleine Landschaft vom
Fluss Arnon (Môdjib) bis zum Zerka; heute heisst dieser Land-
strich
Belkâ. Nördlich von Peraea lag das Gebiet der Decapolis
(10 Städte; Matth. 4, 25 u. a.) mit der westlich vom Jordan gele-
genen
Hauptstadt Scythopolis (heute Beisân); es reichte bis an
den Fluss Hieromax (Yarmûk). Noch weiter nördlich lagen, an
die Landschaft Damascene grenzend, die Gebiete: 1) Gaulanitis
(heute Djôlân), jenseit des Sees von Tiberias am Jordan entlang
bis zum Hermon; 2) weiter östlich Basanitis (Basan), ungefähr der
heutigen Nukra entsprechend; 3) nördlich davon Trachonitis, das
heutige Ledjâ; 4) Auranitis, das eigentliche Haurângebirge und
5) Ituraea, über dessen Lage viel gestritten wird, das aber wahr-
scheinlich
im heutigen Djêdûr zu suchen ist (vergl. S. 404).

Im Westjordanland war 1) die südlichste Provinz Judäa, ein-
schliesslich
Idumäa’s; 2) nördlich von Sichem (Nâbulus) bis zum
Nordrande der Ebene lag Samaria; 3) weiter nördlich die Land-
schaft
Galiläa (die Bezeichnung gelîl haggôyim District der Hei-
den
, Matth. 4, 15, wurde von einem kleinen District auf einen
grösseren übertragen); dasselbe zerfiel in Unter-Galiläa (S.)
und Ober-Galiläa (N.). Die Leute dieser Gegend waren verachtet;
auch war ihre (aramäische) Sprache von der judäischen ver-
schieden
. Der Name Palaestina, welcher eigentlich bloss die phi-
listäische
Küstenebene bezeichnete, kommt in griech. und röm.
Schriftstellern im Beginn unserer Zeitrechnung zur Bezeichnung
des ganzen Landes diesseit des Jordan vor. In späterer Römerzeit
theilte man Palästina in Palaestina I, II, III; das Ostjordanland
hiess Arabia.

V. Die politische Einrichtung des Königreichs Jerusalem war
ganz die der abendländischen Feudalstaaten. Die angesehensten
Kronvasallen waren der Fürst von Antiochien, die Grafen von